Wir glauben, dass Autofahren in Island die beste Möglichkeit ist, die Insel zu erkunden. Aber Autofahren in Island entspricht vielleicht nicht dem, was Sie von zu Hause gewohnt sind. Von Straßenbedingungen, die sich je nach Jahreszeit drastisch ändern, bis hin zu Straßen, die nur mit einem 4x4-Fahrzeug befahren werden dürfen. Und für manche ist es auch ungewohnt, auf der rechten Straßenseite zu fahren – es gibt also einiges zu wissen, bevor man sich ans Steuer setzt.
Dieser Artikel dient als Ihr ultimativer Leitfaden zum Fahren in Island, da wir alle oben genannten Punkte (und mehr!) im Detail besprechen werden. Also, legen wir los!
Sollten Sie in Island Auto fahren?
Nur weil Sie es können, heißt das nicht unbedingt, dass Sie es tun sollten. Folgendes hilft Ihnen bei der Entscheidung, ob Autofahren in Island eine gute Idee für Sie ist:
Benötige ich ein Auto in Island?
Ja und nein, je nach Ihrer Situation. Island verfügt über öffentliche Verkehrsmittel in Form von Bussen und Fähren, und es gibt auch zahlreiche Flughafentransfershuttles und Taxis. Aber wenn Sie die Insel wirklich erkunden möchten, reicht das öffentliche Verkehrsnetz nicht aus – vor allem nicht in den abgelegeneren Regionen.
Die Fahrstrecken in Island zwischen den Städten und Sehenswürdigkeiten sind einfach zu groß, um sich auf öffentliche Verkehrsmittel zu verlassen. Diese verkehren nur wenige Male am Tag (und das auch nur in der Hochsaison!). Daher sollte die Buchung eines Mietwagens in Island eine Ihrer obersten Reiseprioritäten sein. Wenn Sie planen, die Insel während der belebten isländischen Sommermonate zu besuchen, empfehlen wir dringend, das Auto frühzeitig zu reservieren.
Ist das Autofahren in Island einfach?
Das Autofahren in Island ist theoretisch einfach. Sie brauchen möglicherweise etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen, auf der rechten Straßenseite zu fahren, wenn Sie aus Ländern wie Großbritannien oder Australien kommen. Glücklicherweise sollte das nicht zu lange dauern. Sie könnten jedoch Schwierigkeiten haben, sich an die strengen Geschwindigkeitsbegrenzungen von 50–90 km/h anzupassen, wenn Sie gewohnt sind, mit 120 km/h über Autobahnen zu fahren.
Wenn Sie keine Erfahrung im Fahren eines 4x4 haben, können die rauen und unebenen Straßen, insbesondere die sogenannten F-Straßen in Island, eine Herausforderung sein. Glücklicherweise gehören diese Straßen in der Regel nicht zu den Hauptverbindungen.
Wer die F-Straßen befährt, hat dies in der Regel geplant. Die eigentliche Schwierigkeit beim Fahren in Island besteht im Winter. Doch dazu später mehr, da dieses Thema eine eigene Sektion verdient.
Vor- und Nachteile des Autofahrens in Island
Wie bei den meisten Dingen im Leben gibt es immer Vor- und Nachteile. Es ist hilfreich, diese zu kennen, bevor man eine Entscheidung trifft. Wir hoffen, dass Ihnen dieser Überblick hilft:
Vorteile
- Es gibt Ihnen Unabhängigkeit. Sie müssen sich nicht auf Mitfahrgelegenheiten, öffentliche Verkehrsmittel oder geführte Touren verlassen.
- Es gibt Ihnen volle Kontrolle. Wenn Sie XYZ vom Golden Circle sehen möchten, müssen Sie sich nicht mit einer geführten Tour begnügen, die nur XY abdeckt.
- Es bietet Flexibilität. Wenn Sie etwas länger in der heißen Quelle verweilen möchten, können Sie das tun. Wenn der Wasserfall nicht Ihren Erwartungen entspricht und Sie früher weiterfahren möchten, ist das ebenfalls möglich.
- Es ist wirtschaftlicher. Das einzige günstige Verkehrsmittel auf der Insel ist das öffentliche Verkehrssystem. Doch sobald Sie die Städte verlassen, ist es nicht sehr verbreitet (erwarten Sie hier keine U-Bahnen oder S-Bahn-Netze – es gibt nicht einmal Züge).
Das bedeutet in der Regel, dass Sie auf geführte Tages- oder Mehrtagesausflüge angewiesen sind, die sehr schnell sehr teuer werden können. Ein eigenes Fahrzeug zu haben, ist meist günstiger (es sei denn, Sie bleiben nur in der Stadt).
Nachteile
- Sie müssen sich gut informieren. Wie bereits erwähnt, gibt es bestimmte Straßen in Island, die nur mit einem 4x4-Fahrzeug befahren werden dürfen. Wenn Sie Ihre Route nicht vorher mit der Mietwagenfirma besprechen und dann mit einem kleinen Kia Picanto auf einer F-Straße landen, wird das nicht gut ausgehen. Außerdem müssen Sie der Mietwagenfirma und der Versicherungsgesellschaft einige Erklärungen abgeben.
- Sie müssen Ihre Tankstopps gut planen. Dies gilt besonders für abgelegene Regionen, in denen Tankstellen rar sind. Wenn Sie eine Tankgelegenheit verpassen, könnten Sie mitten auf der Straße stranden. Und bedenken Sie: Abschleppen ist oft nur als Zusatzversicherung erhältlich.
- Das Autofahren in Island während der winterlichen Monate kann schwierig sein, wenn Sie es nicht gewohnt sind, unter solchen Wetterbedingungen zu fahren.
Straßenbedingungen in Island und die Ringstraße
Die Ringstraße, auch bekannt als Route 1, ist Islands wichtigste Hauptstraße und erstreckt sich über 1.332 km (828 Meilen). Sie verbindet die wichtigsten Städte und Orte und ist größtenteils asphaltiert, mit einigen Abschnitten, die einspurige Brücken oder engere Straßenabschnitte umfassen.
Das Autofahren in Island birgt einzigartige Herausforderungen, vor allem wegen der oft unvorhersehbaren und rauen Wetterbedingungen. In der Nebensaison führen häufige Regenfälle und Frost zu vereisten Straßen, Schneeregen, Schnee und gefrierendem Regen, was das Fahren besonders anspruchsvoll macht. Sogar in den Sommermonaten Juni, Juli oder August können Reisende auf Regen und gelegentlich unerwartete Schneestürme stoßen.
Hinzu kommen vulkanische Asche und Sand in der Luft, die die Straßenbedingungen matschig und rutschig machen können. Und dann ist da noch der Wind – eine der überraschendsten Herausforderungen in Island. Starke Böen, die manchmal sogar Fahrzeuge von der Straße drücken können, erschweren das Lenken erheblich.
Egal, ob Sie durch Schneematsch fahren oder gegen starken Wind kämpfen – aufmerksam und vorbereitet zu sein, ist der Schlüssel, um Islands dramatische Landschaften sicher zu durchqueren. Behalten Sie die isländische Wettervorhersage und die Straßenbedingungen in Island im Blick. So geraten Sie nicht in unangenehme Überraschungen.
Winterliches Fahren in Island
Wie versprochen gehen wir hier näher auf das Thema ein: Fahren in Island im Winter. Die Straßen in Island können im Winter eine echte Herausforderung sein. Sie treten gegen harte Wetterbedingungen an, wie etwa die legendären isländischen Winde, die Autotüren buchstäblich aus den Angeln reißen können!
Es besteht die Gefahr, im Schnee stecken zu bleiben oder auf eisigen Stellen zu rutschen. Und das alles setzt voraus, dass Sie Ihr Auto bei der Kälte überhaupt gestartet bekommen! Außerdem sind bestimmte Straßen/Routen in Island während der kalten Monate jedes Jahr gesperrt, unabhängig von zusätzlichen Straßensperrungen durch plötzliche Wetterveränderungen.
Angesichts all dieser Faktoren ist es ratsam, sich vor der Reise mit der Mietwagenfirma zu beraten. Sie können Ihre geplante Route besprechen und erfahren, welche Gadgets und Zubehörteile Sie benötigen (z. B. Schneereifen, Eiskratzer usw.). Natürlich werden Sie auch informiert, was die Mietwagenfirma bereitstellen kann. Außerdem können Sie zusätzliche Versicherungen abschließen, die für die kälteren Jahreszeiten relevant sind.
Wie sind die Straßen in Island?
Es gibt verschiedene Arten von Straßen, die Sie beim Autofahren in Island vorfinden werden:
Asphaltierte Straßen
Die meisten Hauptstraßen in Island sind gut gewartete, asphaltierte Straßen. Diese Straßen sind sehr leicht zu befahren und in der Regel das ganze Jahr über befahrbar (obwohl dies immer von den Wetterbedingungen abhängt).
Schotterstraßen
Diese Schotterstraßen sind in der Regel kleine Abschnitte einer Hauptroute oder Zufahrtsstraßen zu lokalen Sehenswürdigkeiten. Auch wenn sie nicht asphaltiert sind, sind sie in einem Zustand, dass Sie sie dennoch mit einem Fahrzeug mit Zweiradantrieb befahren können.
Autobahnen
Eine isländische Autobahn ist vermutlich nicht das, was Sie gewohnt sind. Hier rasen keine Autos auf mehrspurigen Fahrbahnen vorbei, und es gibt nicht zahlreiche Abfahrten, die einen verwirren könnten. Tatsächlich gilt in Island die Ringstraße (Route 1), eine beliebte Reiseroute, als Autobahn. Denn sie verbindet alle Hauptstädte und -orte miteinander.
F-Straßen
Wie bereits erwähnt, sind die F-Straßen in Island nichts für schwache Nerven und dürfen nur mit einem 4x4-Fahrzeug befahren werden. Wenn Sie die richtige Straßenkarte von Island verwenden, sollten diese deutlich gekennzeichnet sein.
Diese speziellen Bergstraßen sind nur während der Sommermonate geöffnet, abhängig von den Straßenverhältnissen. Die isländische Straßen- und Küstenverwaltung überwacht saisonale Veränderungen und entscheidet, wann es sicher ist, diese Straßen für den Verkehr freizugeben.
Mit dem Auto durch Island reisen
Das Autofahren in Island ist ein einzigartiges Erlebnis, das unseres Erachtens nur wenige andere Orte der Welt übertreffen können. Bei so vielen coolen Aktivitäten und Orten, die es zu besuchen gilt, hilft die Auswahl der richtigen Reiseroute dabei, das Beste aus Ihrem Besuch herauszuholen.
Wenn Sie eine Selbstfahrertour durch Island planen, empfehlen wir folgende beliebte Routen:
- Die Ringstraße (1322 km lang)
- Der Golden Circle (230 km lang)
- Die Südküsten-Route (320 km lang)
- Der Arctic Way (900 km lang)
- Der Westfjords Way (950 km lang)
Bitte beachten Sie, dass bestimmte Routen einen bestimmten Fahrzeugtyp erfordern. Es ist gesetzlich verboten, bestimmte Gebiete ohne ein 4x4-Fahrzeug zu besuchen.
Welche Art von Fahrzeug benötigen Sie in Island?
Die Wahl des richtigen Autos für Ihre Roadtrip-Tour ist eine der wichtigsten Entscheidungen, um sicherzustellen, dass Ihr Urlaub ein voller Erfolg wird. Die Art des Fahrzeugs, das Sie für Ihre Selbstfahrertour benötigen, hängt von Ihrer Route und Ihrem Budget ab. Ein Fahrzeug mit Zweiradantrieb sollte für die meisten Hauptstraßen und Routen ausreichen.
Im Winter jedoch empfehlen wir das Mieten eines 4x4-Fahrzeugs. Wenn Sie planen, die F-Straßen zu befahren, sollten Sie unabhängig von der Jahreszeit ein 4x4-Fahrzeug wählen. Dies ist keine Empfehlung, sondern gesetzlich vorgeschrieben, da diese Straßen in der Regel aus Schotter oder unbefestigtem Gelände bestehen.
Wenn Sie einen Roadtrip planen oder mit kleinem Budget reisen, kann das Mieten eines Campervans ebenfalls eine gute Idee sein, da er sowohl als Transportmittel als auch als Unterkunft dient. Außerdem können Sie von Campingplätzen profitieren, die eine wesentlich günstigere Unterkunftsoption auf der Insel darstellen.
Verkehrsregeln in Island
Wenn Sie zum ersten Mal in Island fahren, sollten Sie ein paar Dinge wissen, vor allem, wie man in Island fährt und welche Regeln gelten. Während Verkehrsschilder in Island in der Regel sehr klar sind, sollten Sie vorbereitet sein, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Führerscheinanforderungen in Island
In den meisten Fällen brauchen Sie sich keine Sorgen über den Erwerb eines internationalen Führerscheins zu machen, wenn Sie planen, ein Auto zu mieten.
Beispielsweise ist das Fahren in Island mit einem US-Führerschein völlig in Ordnung, solange Sie das Originaldokument bei sich haben. Sie dürfen in Island kein Auto mieten, wenn Sie keinen gültigen Führerschein besitzen.
Um ein Auto zu mieten, müssen Sie mindestens 20 Jahre alt sein und Ihren Führerschein seit mindestens einem Jahr besitzen. Als Faustregel gilt: Ihr Führerschein sollte immer griffbereit sein, wenn Sie in Island fahren.
Geschwindigkeitsbegrenzungen in Island
In städtischen Gebieten liegt die Geschwindigkeitsbegrenzung normalerweise zwischen 30-50 km/h. Auf ländlichen Schotterstraßen beträgt die Geschwindigkeitsbegrenzung 80 km/h. Auf den großen, asphaltierten Straßen gilt ein Limit von 90 km/h.
Bußgelder wegen Geschwindigkeitsüberschreitung in Island sind in der Regel teurer als in anderen Ländern. Achten Sie daher immer auf die Geschwindigkeitsbegrenzungsschilder entlang der Straße. Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung werden von den Isländern nicht toleriert, und je nach Mietwagenfirma könnten Ihnen zusätzliche Kosten entstehen.
Offroad-Fahren in Island
Außer auf speziell gekennzeichneten Offroad-Pfaden ist das Fahren abseits der Straße in Island verboten. Es ist extrem illegal und zieht Konsequenzen nach sich, wenn Sie erwischt werden.
Es gibt zwei Hauptgründe, warum Fahrzeuge auf den markierten Straßen bleiben sollten. Erstens dient es Ihrer eigenen Sicherheit (fragen Sie Ed Sheeran nach seiner Erfahrung, als er sich den Fuß in einer heißen Quelle verbrannte, weil er abseits der Wege unterwegs war). Zweitens ist das isländische Ökosystem extrem empfindlich.
Vor allem in Gebieten, in denen isländisches Moos wächst (wenn es beschädigt wird, kann es Jahrzehnte dauern, bis es sich erholt, wenn überhaupt). Deshalb gilt dieselbe Regel auch fürs Parken. Das Parken abseits der Straße oder an Orten, die nicht als Parkplätze gekennzeichnet sind, ist nicht erlaubt.
Fahren mit eingeschaltetem Abblendlicht
Eine weitere Verkehrsregel in Island, die manche seltsam finden: Hier muss das Abblendlicht jederzeit eingeschaltet sein – unabhängig davon, ob es sonnig, bewölkt, Tag oder Nacht ist.
Sicherheitsgurte
Nach den Verkehrsregeln in Island muss jeder Fahrzeuginsasse einen Sicherheitsgurt tragen. Wer ohne Gurt erwischt wird, muss mit einem hohen Bußgeld rechnen.
Telefonieren beim Fahren
Wie in den meisten Teilen der Welt ist die Nutzung eines Mobiltelefons während der Fahrt strengstens untersagt. Das kann vor allem dann schwierig sein, wenn Sie Ihr Smartphone als GPS verwenden oder Karten auf Ihrem Handy heruntergeladen haben.
Um rechtlich auf der sicheren Seite zu bleiben, empfehlen wir, gedruckte Karten mitzunehmen. Alternativ kann jemand im Auto die Rolle des „Navigators“ übernehmen.
Übernachten im Auto
Das Übernachten im Auto entspricht im Grunde einem längeren Parken. Wenn es nicht ausdrücklich erlaubt ist, über Nacht zu parken, müssen Sie zum nächsten Campingplatz fahren.